Die diesjährige Mitgliederversammlung des Verbandes DIE SCHWEIZER BRENNER fand an einem aussergewöhnlichen Ort statt: der Küferei Suppiger in Küssnacht. Eine der letzten noch aktiven
Küfereien der Schweiz bot den idealen Rahmen für eine Veranstaltung, die Tradition, Handwerk und aktuelle Herausforderungen der Branche vereinte.
Ein Jahr voller Herausforderungen
Verbandspräsident Augustin Mettler eröffnete die Versammlung mit einem Rückblick auf ein bewegtes Jahr. Während vielerorts mit Kriegen, politischer Unsicherheit, Inflation und wirtschaftlichen Abschwüngen gekämpft wird, erscheint die Welt der Schweizer Brenner fast schon idyllisch – doch dieser Eindruck trügt. Auch die Brennereibranche musste sich mit allerlei Herausforderungen auseinandersetzte. Allen voran Ernteausfälle, insbesondere bei den Kirschen. Zudem bremste eine wachsende Anti-Alkohol-Bewegung den Konsum. Initiativen wie Dry January oder das Alkoholfasten beeinflussen das Konsumverhalten, während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Alkohol zunehmend als Gesundheitsrisiko einstuft. Doch es gibt auch Positives: «Ich nehme in meinem Alltag immer mehr Zustimmung für unser fantastisches Gewerbe wahr», betonte der Präsident. Die Schweizer Brenner verarbeiten regionale Rohstoffe zu aussergewöhnlichen Produkten und pflegen ein wertvolles Kulturgut – Grund genug für Stolz und Anerkennung.
«Die Schweiz brennt» – ein voller Erfolg
Ein Highlight des vergangenen Jahres war erneut der nationale Brennertag «Die Schweiz brennt». Bereits zum zehnten Mal öffneten über 40 Brennereien im November ihre Türen für Besucher. Die Beteiligung war grossartig, doch der Verband hofft, im kommenden Jahr noch mehr Betriebe dafür zu gewinnen. Die Branche hat viel zu bieten – das soll gezeigt werden.
Politische Beziehungen im Fokus
Die Zusammenarbeit mit Zoll und Politik wird immer wichtiger. Der Verband traf sich mit der Spitze des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) und mit der zuständigen Abteilung Tabak und Alkohol. Diskutiert wurden unter anderem die Totalrevision des BAZG-Gesetzes, Betriebskontrollen und Werbebeschränkungen in sozialen Medien. Positiv entwickelte sich das politische Netzwerk: Das jährliche parlamentarische Brennen mit Treberwurst in der Berner Altstadt erfreut sich wachsender Beliebtheit. Fast 20 Parlamentsmitglieder folgten der Einladung – ein Zeichen, dass es im Bundeshaus durchaus Genussmenschen gibt, die der Branche wohlwollend gegenüberstehen.
Die Mitgliederversammlung endete mit einem Rundgang durch die Küferei Suppiger – ein eindrucksvolles Beispiel für ein Handwerk, das wie die Kunst des Brennens für Schweizer Tradition und Qualität steht. Trotz aller Herausforderungen blickt der Verband optimistisch in die Zukunft: «Wir haben einzigartige Produkte und eine starke Gemeinschaft – das gibt uns Kraft.»
Informationen
DIE SCHWEIZER BRENNER | Sternenmatt 15 | 6423 Seewen
Augustin Mettler | 041 818 80 40| 079 467 40 05 | info@schweizer-brenner.ch