20 Jahre Destillata - ein feuriges Jubiläum

Im Jahr 2023 feiert die Internationale Edelbrand-Meisterschaft Destillata ihr 20-jähriges Jubiläum. Seit dem Neustart im Jahr 2004 hat sich die Marke Destillata als eine weit über die Grenzen Österreichs hinaus anerkannte Verkostungsplattform etabliert. Hier eine Reportage durch das Magazin "Kleinbrennerei".

Auch 2023 werde die besten Brennereien und Edelbrenner vor den Vorhang geholt, um ihr Können

im Rahmen der bekannt strengen Jurybewertung wieder unter Beweis zu stellen. Anmelde- sowie Annahmeschluss für die Proben ist der 10. Februar 2023, die große Destillata-Gala ist für Freitag 17. März 2023 geplant. Wie in den vergangenen Jahren gliedert sich die Bewertung in zwei große Bereiche: Zum Destillata-Classic- Bewerb sind ausschließlich Edelbrände mit 100%-igem Destillatanteil ohne Zusatz von Zucker zugelassen. Zum Destillata-Special-Bewerb können drei Produktgruppen ohne Zuckerzusatz (Spirituosen, Strong Spirits und „durch Mazerieren und Destillieren gewonnen“) sowie vier Produktkategorien mit Zuckerzusatz (Liköre, Grappa, Zigarrenbrände und Obstbrände) eingereicht werden.

IM ZEICHEN DES EDELBRANDES

Allseits geschätztes „Mastermind” hinter der Destillata ist Ing. Wolfgang Lukas von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, den die Kleinbrennerei anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Prämierung zu einem kurzen, aber gehaltvollen Interview gebeten hat:

Kleinbrennerei: Herr Lukas, woran denken Sie beim Thema „Edelbrand gestern – heute – morgen”?

Wolfgang Lukas: Bis in die 1980er-Jahre verstand man unter Edelbrand ausschließlich Obstler und Sliwowitz, eine ernstzu- nehmende Obstbau- und Obstbrandkultur entstand erst Anfang der 1990er-Jahre. Heute steht das gesamte Segment für eine unglaubliche Aromen- und Variantenviel-falt,vom Rote Rüben-Brand über Zwetschgenwasser im Holzfass gereift bis zu aktuellen Treibern der Branche, dem Gin und Gin Tonic. Und morgen? Es gibt in unseren Breitengraden immer neue Strömungen wie den Whisky, den Absinth oder neuerdings auch den Rum. Aber alles in allem bietenall diese Produkte eine offene Tür in Richtung der klassischen Edelbrände, sie wecken die Leidenschaft für klassischen Sortenwie Birne, Marille, Vogelbeere oder Himbeere.

 

KB: Warum soll man als Brennerei an der Destillata teilnehmen?

WL: Die sensorische Rückmeldung der Bewertungen ist eines der Kernstücke der Destillata. Warum ist ein Produkt schlecht, scharf, vorlauf- oder nachlauflastig? Erst die Verkostung gibt Antworten. Aufgrund der riesigen Anzahl an sehr guten, gelun- genen Produkten lernt man schnell, was man noch tun muss, um sich abzuheben. Und einige wenige Brenner schaffen das dann auch jedes Jahr. Der Einreicher nimmt Geld in die Hand, um eine Erklärung zu bekommen, warum der Konsument sein Produkt kaufen soll. Und er bekommt dafür im Gegenzug Unterstützung im Marketing in Form von Prämierungen, Flaschenaufklebern und Urkunden. Und er erhält natürlich öffentliche Aufmerksamkeit über prominente Medienpartner.

KB: Und was haben Konsumenten von der Destillata?

WL: Eine möglichst objektive, fehlerfreie und international gültige Bewertung und Prämierung von Edelbränden. Und das noch dazu jedes Jahr neuverkostet und geprüft.

Wolfgang Lukas, Cheforganisator der Destillata, begleitet die Prämierung von Anfang an und weiß eine Menge über die Bewertungen von Edelbränden zu erzählen.

Text: Klaus Postmann/ Magazin Kleinbrennerei

 

Bild: Christian Husar (Destillata 2022)