Zu Besuch im Bundeshaus

Vor kurzem besuchten Präsident Augustin Mettler und das Vorstandsmitglied des Verbandes DIE SCHWEIZER BRENNER das Bundeshaus. Ihr Besuch war nicht zum Vergnügen, sondern hatte einen wichtigen politischen Hintergrund: Sie trafen Ständerrat Fabio Regazzi, den Verfasser der Motion «Schluss mit der aktiven Sterbehilfe für Hausbrennereien». Diese Motion beauftragt den Bundesrat, das Alkoholgesetz und die betreffenden Verordnungen so anzupassen, dass auch Kleinproduzentinnen und -produzenten (Hobbybrennerinnen und -brenner) eine Konzession für eine Hausbrennerei erhalten können. Laut Regazzi droht ohne solche Konzessionen eine jahrhundertealte ländliche Tradition auszusterben.

 

Standpunkte DIE SCHWEIZER BRENNER

Der Verband DIE SCHWEIZER BRENNER hat klare Positionen zur Motion formuliert:

  • Eine vollständige Liberalisierung der Konzessionsvergabe wird von der Brennereibranche nicht unterstützt.
  • Es muss sichergestellt werden, dass alle Produzenten steuerlich gleich behandelt werden, ohne Bevorzugung von Kleinproduzenten durch Steuervergünstigungen.
  • Kleinbrennereien sollten dieselben Anforderungen erfüllen wie grosse Brennereien, insbesondere in Bezug auf Betriebssicherheit, Lebensmittelsicherheit und feuerpolizeiliche Vorschriften.
  • Die Förderung jahrhundertealter Traditionen ist sinnvoll, und es sollten weitere Handlungsfelder untersucht werden, wie z.B. die staatliche Förderung der Produktion.
  • Eine Steuerbefreiung für Kleinbrenner wird abgelehnt, jedoch soll die 30-Prozent-Vergünstigung für Produkte, die bei Lohnbrennern hergestellt werden, beibehalten werden.
  • Es wird bezweifelt, dass der Bund mit der aktuellen personellen Infrastruktur die nötigen Kontrollen sicherstellen kann.
  • Neueinsteiger müssen nachweisen können, dass sie das Handwerk beherrschen.
  • Die Motion soll sich ausschliesslich auf Obstbrenner beziehen und eine mengenmäßige Beschränkung vorsehen.
  • Der Verband DIE SCHWEIZER BRENNER möchte sicherstellen, dass die Branche bei der Umsetzung der Motion miteinbezogen wird.

Mit diesen Standpunkten hofft der Verband, die jahrhundertealte Tradition des Brennens in der Schweiz zu bewahren und gleichzeitig eine faire und sichere Regelung für alle Beteiligten zu gewährleisten.